Peter Heinen, 29.04.2012.

REAL MADRID

kein geringerer als die „Königlichen“ wurden uns zum Halbfinale der UEFA Champions League zugelost.

Mit entsprechender Vorfreude ging es also am Dienstag, 17.04.12 nach München. Die Meisterschaft galt als entschieden. Entsprechend hoch war die Erwartung ein wahres Fussballfest zu erwarten. Schließlich hatte unsere Mannschaft die Chance, den Grundstein zum Einzug ins Finale in der heimische Allianz Arena zu legen.

Den Weg nach München traten wir als Gäste des FC Bayern Fanclub Hasborns an. Eine interessante Erfahrung - mehr dazu später.

Um 8:30 Uhr also fuhren wir in Hasborn los in Richtung München. Nach dem in Kirkel noch Fans zustiegen ging es dann über die B10 in Richtung Karlsruhe. Die Stimmung war, trotz ständiger Pausen gut. Interessant wurde es als der Bus plötzlich merklich an Leistung verlor. So kamen wir hinter Stuttgart schon nur mit viel Geduld, dem ersten Gang und wohl großem Glück über die ersten Steigungen.

Die Sorge bei uns stieg zunehmend, und auf Nachfrage bei Busfahrer offenbarte dieser schließlich dass wohl der Schlauch des Turboladers abgerutscht wäre. An sich kein Problem - wenn man in Holland oder an der Nordsee unterwegs ist - wer jedoch die Strecke nach München kennt weiß wie gefährlich es sein kann im ersten gang mit ca. 10-15kmh an Steigungen auf der Autobahn unterwegs ist.

Trotz aller Sorgen erreichten wir den Rastplatz Sindelfingen, wo man den Schaden zeitnah beheben konnte. Mit voller Motorkraft erreichten wir somit um ca. 15:30 Uhr München.

Unsere Gruppe begab sich direkt in Richtung U-Bahnhof. Ein kurzer Stopp am Fanstand musste natürlich sein, schließlich galt es sich mit den neuen Fanschals „La bestia negra“ einzudecken.

Der ein oder andere Madrilene war auch schon vor Ort, jedoch meist nur an einem dezenten Schal zu erkennen.

Mit der ersten U-Bahn ging es dann in die Innenstadt wo wir einen Tisch im Scheiders Weisse reserviert hatten. Glücklicherweise waren bereits zwei bekannte Fans früher vor Ort um den Tisch noch zu sichern.

Nach einer gründlichen und standesgemäßen Stärkung ging es auf direktem Wege ins Stadion, schließlich galt es unser Banner gut sichtbar zu positionieren.

In Höhe des Mittelranges war es im Fernsehen einige Male zu sehen, besonders kurz vor Ende des Spiels als Madrid nochmals wechselte. Man sah unser Banner einige Sekunden sehr deutlich zwischen den beiden Spielern.

Da noch genügend Zeit vor dem Anpfiff war begaben wir uns zum Paulaner Fantreff um in geselliger Runde noch etwas zu plaudern.

Man konnte überall schon die Vorfreude der Fans spüren.

Der FC Bayern hatte bereits Tage vorher durch alle Medien publizieren lassen, dass dieses Spiel in einem wahren Hexenkessel stattfinden wurde.

Zur Unterstützung lagen auf allen Plätzen Karton-Klatschen aus. Bereits vor dem Anpfiff wurden diese kräftig genutzt und die Mannschaft gute zwei Minuten lang lautstark herausgefordert.

Von der ersten Minute an Stand das gesamte Stadion hinter der Mannschaft. Madrid versuchte zu Beginn dass Spiel in die Hand zu nehmen. Falls gefordert war jedoch Manuel Neuer zur Stelle.

Nach kurzer Eingewöhnung kam unsere Mannschaft immer besser ins Spiel. Sie spielte sich Chancen heraus und hielt auch körperlich dagegen.

Nach Ecke war es schließlich Frank Ribery per Abstauber der zum 1:0 traf. Wichtig zu erwähnen wäre natürlich Abseits ist dann wenn der Schiedsrichter pfeift.

Weiter möchte ich jedoch über Howard Webb nicht schreiben denn gewonnen ist gewonnen.

Nach der Führung machte die Mannschaft weiter, zog sich jedoch im Konter ein unglückliches Kullertor zu. Torschütze war ein ehemaliger Spieler aus Herne der eben im richtigen Moment an der richtigen Stelle stand.

Das Gegentor konnte unsere Mannschaft jedoch nicht schocken, so dass sie beherzt mit Leidenschaft und großem Willen weiter nach vorne spielte.

So war es nicht verwunderlich dass es nach dem Pausenpfiff auch gleich wieder in Richtung Gästetor ging. Die Partie wurde mit steigender Spielzeit zunehmend ruppiger. Wer die letzten Classicos verfolgt hat, konnte sich hierüber jedoch nicht wundern.

Real versuchte dagegen zu setzten, die besseren Chancen lagen jedoch auf Seiten der Münchner.

Die meisten waren wohl schon auf das 1:1 eingestellt als Jose Mourinho Marcello einwechselte. Kaum auf dem Feld hätte er mehr als verdient mit rot vom Platz gehört - wobei wir ja nicht weiter über Howard Webb sprechen wollten.

Nach dem ersten Ärger folgte jedoch die richtige Antwort. Mario Gomez konnte in der letzten Spielminute, nach bis dato eher blassem Spiel, das verdiente 2:1 Siegtor schiessen.

Die Arena stand kopf, die Stimmung war auf dem Höhepunkt des Spiels und mit Sicherheit auch der gesamten bisherigen Saison.

Kurz darauf war dann Schluss.

Wir feierten die Mannschaft für Ihren verdienten Sieg, der lediglich durch das unglückliche Gegentor und die vielen gelben Karten leicht getrübt wurde.

Mit dieser Leistung sollte auch im Bernabéu ein Sieg zu holen sein. Zumal Barca im Hinspiel gegen Chelsea unterlag - Chelsea wäre mit Sicherheit ein leichterer Gegner - stehen die Chancen auf das erreichen des Finales im heimischen Stadion mehr als gut.

Auf der Heimfahrt erlebten wir weitere Dinge die es bei unseren eigenen Busreisen so - zum Glück - nie gab.

Neben abermals übermäßig vielen Pausen quietschte der Scheibenwischer die letzten 200km extrem laut, was Nachts um vier Uhr mehr als störend ist. Schlimmer war die im Tacho überklebte, dauerhaft leuchtende rote Warnlampe, sowie die ständig aufleuchtende ABS/ESP Leuchte bei Lenk- und Bremsmanövern.

Hier gilt wieder ein Lob an die Verantwortlichen/Organisatoren unseres Fanclubs die bei unseren Fahrten dafür sorgen dass wir zügig und dennoch sicher die Reisen bestreiten können.

Peter Heinen

Dies ist die persönliche Sichtweise des Autors. Der Inhalt des Textes kann nicht die Meinung aller Mitglieder wiederspiegeln.

Update:

Die in dem Artikel steckende Kritik ist kein Vorwurf an die Verantwortlichen des anderen Fanclubs. Dieser kann nichts für einen defekten Bus und auch nichts für das Fehlverhalten einiger weniger Personen.

Michael Scherer